Auf drei Rädern durch Borby

Ob Mittagessen, Getränkekiste oder Taufschale: Das neue Lastenrad der Kirchengemeinde soll den Transport erleichtern

Arne Peters Die Borbyer Kirche hat ein neues Lastenfahrrad. Mit dem E-Bike können Lasten transportiert werden, die zu groß für den Gepäckträger, aber zu klein für das Auto sind – und das auf Strecken, die zu Fuß zu lang sind, sich mit dem Auto aber eigentlich nicht lohnen. “Das Mittagessen zum Beispiel, das in der Kita im Borbyer Pastorenweg zubereitet wird und dann zur Kita im Saxtorfer Weg transportiert werden muss”, schlägt Vikarin Nadine Ritter vor. “Oder die Getränkekiste, die vom Gemeindehaus zur Kirche muss, oder das Kreuz, die Taufschale, die Besorgung aus der Stadt.” Das Lastenfahrrad soll all diese Aufgaben übernehmen und dabei helfen, durch Nachhaltigkeit die Schöpfung zu bewahren. Das ist wichtig, denn das Lastenfahrrad ist der Kirchengemeinde nicht ohne Weiteres in den Schoß gefallen. Es ist das Gemeindeprojekt, das jede Vikarin und jeder Vikar während der Ausbildung zu absolvieren hat. “Das Projekt soll innovativ sein, verschiedene Beteiligte einbinden und ein christliches Thema wie zum Beispiel die Schöpfungsbewahrung umfassen”, so Nadine Ritter. Sie hatte es besonders schwer mit dem Projekt, denn während der Corona-Pandemie waren einige Ideen von vornherein nicht möglich. “Aber nachdem ich gemerkt habe, wie hügelig Borby ist und wie viele Einbahnstraßen es hier gibt, die aber von Fahrrädern in die entgegengesetzte Richtung befahren werden dürfen, war die Idee geboren.” Für die Finanzierung des Lastenfahrrads sammelte sie Spenden bei Geschäfts- und Privatleuten. Das Thema Schöpfungsbewahrung alias Nachhaltigkeit kam an: Nicht nur die 2800 Euro zur Anschaffung des E-Bikes kamen zusammen, sondern auch noch genügend Geld, um einen Unterstand inklusive Solarstation zum Laden des Fahrrad-Akkus am Gemeindehaus zu bauen. “Ein tolles Projekt”, lobt Pastor Ole Halley. “Das Rad wird sicher viel genutzt.” Das Rad der Marke Babboe kann 100 Kilogramm in seiner Box transportieren, es unterstützt den Fahrer beim Treten und hat 40 bis 60 Kilometer Reichweite. Mit seinen sieben Gängen und hydraulischen Bremsen bietet es auch eine Schiebeunterstützung, denn ein voll beladenes Rad mit Akku ist schwer den Petersberg hinaufzubekommen – oder gar nicht. Das Fahrrad soll aber nicht nur als Transportmittel genutzt werden, sondern auch als Blickfang. “Ich möchte mich mit dem Rad und einer Kiste Brause auf den Wochenmarkt stellen und mit den Menschen ins Gespräch kommen”, sagt Nadine Ritter. Denn die Zeit der Corona-Pandemie hat gezeigt: “Wenn man nicht zu den Leuten nach Hause kann, muss man sich etwas einfallen lassen, um mit ihnen in Kontakt zu treten.”Folgende Firmen und Organisationen haben sich an der Finanzierung des Lastenrads beteiligt: Brillenwerft, Ostseedesign, Eckernförder Bank, Bonbonkocherei, Zahnwerkstatt, Trankvile und Gemeindeglieder der Borbyer Kirchengemeinde.